Forderungsübergabe
Je umfangreicher und belastbarer die Daten sind, auf die Dienstleister im Forderungsmanagement ihre Tätigkeit stützen können, desto besser sind die Aussichten für Gläubiger, an ihr Geld zu kommen. Welche Informationen für zielgerichtetes Inkasso unbedingt nötig sind und welche ein nice-to-have sind, zeigen wir in diesem Blogbeitrag mit fünf praktischen Tipps für eine erfolgreiche Fallübergabe.
1. Korrekte Gläubigerdaten
Als Inkassodienstleister müssen wir unbedingt wissen, mit wem wir es als Mandanten zu tun haben. Das klingt zwar nach einer Selbstverständlichkeit, ist aber teilweise gar nicht so unproblematisch. Wenn derjenige, der seinen Anspruch auf eine Forderung mittels Inkasso durchsetzen will, keine Privatperson, sondern ein Unternehmen ist, dann muss unbedingt auch dieses als Gläubiger und damit als Inkassomandant angelegt werden. Selbst wenn sich der Inhaber, Vorstand oder Gesellschafter eines Unternehmens als Gläubiger benennt, kann es in der Forderungsdurchsetzung zu Komplikationen kommen. Die übergebene Forderung besteht rechtlich nun einmal zu Gunsten einer juristischen Person und keiner Natürlichen. Wenn hier Fehler gemacht werden, kann dies der Gegenpartei bereits einen Anfechtungsgrund liefern.
Achten Sie auf die Eintragung korrekter Gläubigerdaten!
2. Vergessen Sie Ihre Bankdaten nicht
Wenn Sie einen Inkassofall übergeben, werden Sie in der Regel nach Ihren Bankdaten gefragt. Dabei geht es darum, realisierte Beträge bequem per Überweisung an Mandanten durchzuleiten. Wenn der Inkassodienstleister von vornherein über alle notwendigen Daten verfügt und eingezogene Forderungsbeträge sofort überweisen kann, wird der gesamte Ablauf beschleunigt. Außerdem erübrigen sich Rückfragen, was wiederum Zeit spart.
3. Machen Sie möglichst umfangreiche Angaben zu Ihrem Schuldner
Genauso wichtig wie Ihre eigenen Angaben sind korrekte Schuldnerdaten. Nur wenn hier von Beginn an eine verlässliche und tragfähige Datenbasis vorliegt, können Inkassomaßnahmen Erfolg haben. Überprüfen Sie daher, ob die übergebene Forderung beispielsweise tatsächlich gegen die Privatperson Max Mustermann oder doch gegen die Max Mustermann GmbH besteht. Besonders hervorzuhaben ist hier die Angabe einer Telefonnummer, da diese natürlich Voraussetzung ist, um überhaupt ein erfolgversprechendes Telefoninkasso durchführen zu können. Speziell im Mediativinkasso ist die Schuldnerkommunikation via Telefon ein wichtiges Instrument. Im Gespräch mit Schuldnern lassen sich regelmäßig Ratenzahlungen vereinbaren und Teilzahlungsverhandlungen führen. Und das selbst dann, wenn Schuldner die vorangegangenen Mahnschreiben ignoriert haben.
Mediativinkasso funktioniert am besten via Telefon.
4. Übermitteln Sie Bankdaten Ihres Schuldners
Wenn es sich bei Ihrem Schuldner um ein Unternehmen handelt, finden Sie die Bankdaten in der Regel im Schriftverkehr. Und je nachdem, welche vertraglichen Vorgänge dem Forderungsausfall vorangegangen sind, liegen auch Bankdaten von Privatpersonen vor. Teilen Sie – sofern vorhanden – solche Daten unbedingt Ihrem Dienstleister im Forderungsmanagement mit. In der Forderungsrealisierung können dann nämlich beispielsweise Ratenzahlungsvereinbarungen durch einen Einzug im Lastschriftverfahren durchgeführt werden. Das bedeutet für Sie, dass Ihr Inkassodienstleister die Forderungsbeträge zügig durchleiten kann.
5. Achten Sie auf korrekte Forderungsdetails
Auf welcher Grundlage besteht Ihre offene Forderung? Existiert ein Vertrag zwischen Ihnen und der Schuldnerseite? Hat bereits ein eigenes Mahnwesen stattgefunden? Gab es schon eine Kommunikation mit dem Schuldner? Diese und andere Details rund um die Forderung selbst können den Ausschlag für ein erfolgreiches Inkasso geben. Geben Sie Ihrem Inkassodienstleister daher so viele Informationen wie möglich zur offenen Forderung an die Hand. Damit steigen die Realisierungschancen enorm, weil die Argumentation gegenüber der Schuldnerseite auf einer belastbaren Faktenbasis steht.
Fazit
Grundsätzlich funktioniert Inkasso am besten, wenn eine enge, professionelle Partnerschaft zwischen Dienstleister und Mandant besteht. Wenn beide am selben Strang ziehen und in einen kontinuierlichen Informationsfluss investieren, wird der Inkassoprozess beschleunigt und die Realisierungschancen steigen.