Onlinebewerbung – aber richtig!
Viele potenzielle Arbeitgeber – auch wir selbst – akzeptieren bevorzugt Onlinebewerbungen. Jedoch zeigt die Praxis, dass viele Bewerber keine genaue Vorstellung haben, wie man sich richtig online bewirbt. Deshalb umreißen wir die wichtigsten Leitlinien in einem kurzen Blogbeitrag.
Nur ein PDF
Wer offene Daten, beispielsweise Word-Dokumente, verschickt, hantiert nicht nur fahrlässig mit persönlichen, möglicherweise sensiblen Daten, sondern offenbart vor allem eklatante Schwächen im Umgang mit MS Office. Gerade im Büro gehört dies aber freilich zu den absoluten Standards. Deshalb kann auch von jungen Ausbildungsbewerbern erwartet werden, dass sie ein Word-Dokument als PDF ablegen können. Google soll hier im Zweifel helfen. Schul- und Arbeitszeugnisse sind genau wie Zertifikate und alle anderen bewerbungsrelevanten Dokumente als PDF einzuscannen.
Jetzt das Wichtigste: Alle PDFs müssen zu einem einzelnen Dokument zusammengeführt werden! Das erleichtert die Bearbeitung der Bewerbung, zeigt Initiative, weil die Arbeit investiert wurde und zeugt von Respekt vor der Arbeitszeit des Gegenübers. Freeware Lösungen wie der PDF24 Creator funktionieren kinderleicht, intuitiv und schnell.
Anschreiben & Lebenslauf
Bewerbungsanschreiben werden tatsächlich gelesen. Meistens sogar bis zum (bitteren) Ende. Sinn dieses Anschreibens ist es, dass sich der Bewerber dem Unternehmen präsentiert und darlegt, warum nur er (oder sie) auf die vakante Stelle passt. Anschreiben, die nur aus zwei Sätzen bestehen, hinken diesem Anspruch naturgemäß hinterher und sind reine Zeitverschwendung – für beide Seiten.
Sicherlich handhabt jedes Unternehmen den Umgang mit Bewerbungen individuell. Uns jedenfalls ist es wichtig, dass Bewerber im Anschreiben zeigen, wer sie sind und was sie können. Warum muss es unbedingt unsere Stelle und keine andere sein? 08/15-Texte kennen wir – und im Übrigen auch alle anderen Unternehmen – zur Genüge.
Der Lebenslauf gehört zwingend in jede Bewerbung. Idealerweise wird er tabellarisch präsentiert und zwar so, dass das jeweils jüngste Ereignis ganz oben steht. Niemand hat Zeit und Lust im Lebenslauf zu suchen, was der Aspirant gerade tut. Zeiträume und Zeitpunkte sind unerlässlich für den Lebenslauf. Eine bloße Aufzählung von Lebensstationen ist totaler Quatsch und disqualifiziert jeden Bewerber automatisch.
Nicht zu vernachlässigen ist auch das Layout von Bewerbungsunterlagen. Wurde eine ansprechende Kopfzeile gestaltet? Entspricht das Anschreiben (zumindest grob) der DIN 5008? Und ist der Lebenslauf sinnvoll strukturiert? Ist der optische Ersteindruck gelungen? Gibt es ein Deckblatt? All diese Äußerlichkeiten tragen zu einem positiven Gesamteindruck bei.
Die E-Mail
In der Mail selbst genügt es, auf den Anhang zu verweisen. Ellenlange Erklärungen braucht es nicht. Die meisten Personalchefs haben nämlich schon mal eine Mail bekommen und wissen sogar, wie man einen Anhang öffnet. Leere Mails werden zwar verschiedentlich empfohlen, hinterlassen aber nicht zwingend einen guten Eindruck.
Nur relevante Anlagen und Angaben
Niemanden interessiert es, in welchen Kindergarten man gegangen ist oder was irgendein Karrieredienstleister vor fünf Jahren angeblich mal für ein Berufsprofil erstellt hat. Solche Anlagen sind Datenmüll und absolut irrelevant. Als Unternehmen gehen wir davon aus, dass sich Bewerber darüber im Klaren sind, was sie wollen und nicht fremdgesteuerte Empfehlungen zur Grundlage ihres beruflichen Karrierefortschrittes machen.
Fazit
Harte Worte – ja, wissen wir. Klare Angaben sind aber in der Regel leichter verständlich als schwammige Theoreme. Wer sich bei seiner Bewerbung an diesen Grundlagen orientiert, steigert seine Chancen zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden signifikant. Also nur Mut!