
Zahlungsfrist
Im Geschäftsalltag werden Zahlungen entweder durch Barverkäufe oder auf Kreditbasis getätigt, bei denen eine Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist beglichen werden muss.
Die Zahlungsfrist ist das Datum, an dem der Kunde spätestens für Waren oder Dienstleistungen bezahlen muss. In einigen Buchhaltungsprogrammen wird dieser Begriff auch als Fälligkeitsdatum bezeichnet. Wir verwenden den Begriff „Zahlungsfrist“, der auch im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gebräuchlich ist.
Bei Barverkäufen, zum Beispiel in einem Geschäft, ist die Zahlungsfrist der Zeitpunkt, zu dem der Kunde die Ware erhält. Es gibt keine festen Regeln dafür, wie lange ein Unternehmen einem Kunden Zahlungsaufschub gewähren kann.
Regeln für die Zahlungsfrist
Grundsätzlich müssen Ihre Kunden für Ihre Dienstleistungen und Produkte bezahlen, sobald sie diese erhalten. Ein Kunde kann also nicht verlangen, die Ware zu bekommen und später zu bezahlen. Wenn Sie ein Ladengeschäft, eine Werkstatt oder Ähnliches betreiben, erfolgt die Zahlung in der Regel sofort, wenn der Kunde die Ware erhält.
Wenn Ihr Unternehmen dem Kunden erlaubt, eine Rechnung später zu bezahlen, gewähren Sie ihm Kredit. Als Unternehmer entscheiden Sie, wie lange diese Kreditfrist ist. Diese kann von sofortiger Zahlung bis hin zu mehreren Wochen oder Monaten variieren.
Wurde keine spezielle Zahlungsfrist vereinbart, muss die Rechnung laut BGB innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt beglichen werden.
Wird die Zahlungsfrist nicht eingehalten, können zusätzliche Kosten anfallen, einschließlich Mahngebühren und Inkassoverfahren.
Folgen bei Nichteinhaltung der Zahlungsfrist
Wenn ein Kunde die Zahlungsfrist nicht einhält, also zu spät oder gar nicht bezahlt, gibt es verschiedene Folgen und Maßnahmen, die Ihr Unternehmen ergreifen kann.
Als Unternehmen haben Sie das Recht, Verzugszinsen, Mahngebühren und eine Entschädigungspauschale (nur für Geschäftskunden) zu erheben, wenn ein Kunde die Zahlungsfrist nicht einhält.
Ist die Zahlungsfrist überschritten und die Rechnung noch nicht beglichen, ist dies der Zeitpunkt, an dem Sie weitere Schritte in Erwägung ziehen sollten, wie beispielsweise ein Inkassoverfahren. Mahnungen oder Inkasso dürfen erst nach Ablauf der Zahlungsfrist eingeleitet werden.
Wann gilt die Zahlungsfrist als eingehalten?
Theoretisch muss der Unternehmer die Zahlung für seine Waren oder Dienstleistungen am Tag der Zahlungsfrist erhalten.
In der Praxis ist dies bei Banküberweisungen jedoch oft nicht möglich, da das Geld in der Regel erst am folgenden Bankarbeitstag auf dem Konto des Gläubigers eingeht.
Daher gilt die Zahlungsfrist in der Regel als eingehalten, wenn der Käufer (Schuldner) die Zahlung am Tag der Fälligkeit getätigt hat.
Vor- und Nachteile einer langen Zahlungsfrist
Einem Kunden Kredit zu gewähren und somit eine lange Zahlungsfrist anzubieten, kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben.
Eine typische Kreditfrist in Unternehmen beträgt 7, 10, 14 oder 30 Tage. Diese Fristen sind oft historisch bedingt oder basieren auf Branchengepflogenheiten. In bestimmten Branchen, wie der Lebensmittelindustrie oder dem Handwerk, haben Unternehmen traditionell vorteilhafte Kreditvereinbarungen mit Lieferanten ausgehandelt, um ihren Cashflow zu verbessern. Deshalb kann Kredit ein Wettbewerbsfaktor sein.
Ein Nachteil langer Zahlungsfristen ist das Risiko, dass der Kunde nicht für die erhaltenen Waren oder Dienstleistungen bezahlt. In solchen Fällen kann Inkasso hilfreich sein.
Zahlungsfrist und Zahlungsdatum
Die Begriffe „Zahlungsfrist“ und „Zahlungsdatum“ werden oft von Privatpersonen, Unternehmen und sogar Buchhaltungsprogrammen verwechselt.
Obwohl die beiden Begriffe in der Praxis oft dasselbe Datum betreffen, ist es wichtig festzuhalten, dass die Zahlungsfrist das Datum ist, bis zu dem der Kunde zahlen muss, während das Zahlungsdatum der Tag ist, an dem der Kunde die Zahlung tatsächlich vornimmt. Weitere Informationen zum Zahlungsdatum finden Sie hier: Zahlungsdatum