Inkasso Auftrag: Worauf kommt es an?
Der Inkasso Auftrag ist die Initialzündung für den Übergang vom betrieblichen zum professionellen Forderungsmanagement. Gründe, einen Inkasso Auftrag zu erteilen, gibt es viele, im Vordergrund steht aber immer das Gläubigerinteresse, offene Posten zu erhalten, die längst fällig wären. Worauf es beim Inkasso Auftrag ankommt und was Gläubiger von ihrem Inkassodienstleister erwarten dürfen, klären wir in diesem Blogbeitrag.
Wer sich zur Zusammenarbeit mit einem Inkassounternehmen entscheidet, hat in der Regel bereits selbst mehrfach mit seinem Schuldner gesprochen, sich vertrösten lassen, ihn angemahnt und einiges an Zeit und Geld in die Verfolgung seines Anspruches investiert. Über den Inkasso Auftrag, also gewissermaßen das Outsourcen des Forderungsmanagements, wird dann in erster Linie das Ziel verfolgt, den offenen Betrag nun endlich zu realisieren. Jedoch sprechen auch eine Reihe anderer Gründe für das Einschalten eines Inkassounternehmens:
- Zeit- und Kostenersparnis
- Professionalisierung des Mahnwesens/Forderungsmanagements
- Eröffnung eines aussichtsreichen Instrumentariums in der Schuldnerkommunikation und in der Arbeit an offenen Posten
- Schonung betrieblicher Ressourcen
- Chance auf Mediation im Inkassoprozess
Die Voraussetzungen
Dabei ist es im Vorfeld besonders wichtig, sich realistische Vorstellungen von der Arbeit eines Inkasso Büros zu machen. Mit der Übergabe des Inkasso Auftrages ist nämlich nicht gesagt, dass der offene Betrag wie von Zauberhand innerhalb von wenigen Tagen realisiert ist. Jedoch ist ganz sicher, dass ab dann professionell an der Realisierung gearbeitet wird, und die Inkasso Firma alles tut, um dem offenen Betrag zeitnah durchzuleiten bzw. die Forderung abzusichern.
Ein professionelles Forderungsmanagement verfolgt selbstverständlich immer und zu Oberst das Ziel, unbezahlte Forderungen zu realisieren, geht dabei aber strategisch vor. Und das kann manchmal einen Umweg bedeuten. Beispielsweise, wenn sich eine Forderungsangelegenheit länger hinzieht und der Weg über das gerichtliche Mahnverfahren nötig wird. Oder, wenn man es mit Profi-Schuldnern zu tun hat, die alle Register ziehen, um der Zahlung zu entgehen. Auch, wenn bereits ein Titel erwirkt wurde, und eine Forderungssache in die nachgerichtliche Langzeitüberwachung und der entsprechende Schuldner ins professionelle Bonitätsmonitoring geht: Forderungsmanagement kann unter Umständen eine Geduldsprobe sein.
Die Sache lohnt!
Trotzdem, oder eher genau deswegen lohnt der Inkasso Auftrag aber. Denn all die Schritte, die im professionellen Forderungsmanagement selbstverständlich und in Absprache mit dem Inkasso Mandanten durchgeführt werden, kosten vor allem Zeit: Zeit, die andernfalls innerbetrieblich investiert werden müsste. Und im Zweifel würde die Angelegenheit unterm Strich sogar länger dauern und weniger Erfolgsaussichten haben, ganz einfach deshalb, weil der Inkassodienstleister ja den ganzen Tag nichts anderes tut, als an der Realisierung der übergeben Fälle zu arbeiten.
Tätigkeiten, die im Gläubigerunternehmen eine absolute Ausnahme darstellen würden und für die entsprechend auch kein speziell geschultes Personal da ist – bspw. die Bearbeitung einer Monierung des Rechtspflegers am Mahnantrag – sind für den Inkassodienstleister daily business. Das bedeutet, der Umgang mit offenen Posten funktioniert zielgerichtet, professionell und absolut effizient. Und das sofort nachdem der Inkasso Auftrag erteilt wurde.
Fazit
Der Inkasso Auftrag und damit der Einstieg in ein professionelles Forderungsmanagement ist ein Schritt, der zunächst vielleicht etwas Überwindung kostet. Wer ihn aber wagt, profitiert nicht nur vom Knowhow seines Inkassodienstleisters, sondern zeigt auch, dass er den Umgang mit offenen Posten ernst nimmt.