Inkasso Firma: Was machen die eigentlich?
Inkasso Firma, Inkasso Büro, Inkasso Unternehmen, Inkasso Dienstleister – im Forderungsmanagement gibt es viele Namen, die aber eigentlich ein und dieselbe Tätigkeit beschreiben. Es geht immer darum, offene Forderungen zu realisieren und an Inkassomandanten durchzuleiten. Was genau eine Inkasso Firma tut, wo Unterschiede liegen, und auf was Gläubiger bei der Zusammenarbeit achten sollten, zeigen wir in diesem Blogbeitrag.
Die Konzepte jeder seriösen Inkasso Firma unterscheiden sich naturgemäß immer nur in Nuancen. Das liegt daran, dass niemand das Thema Inkasso erfunden hat, sondern sich sämtliche Dienstleister im Forderungsmanagement letztendlich einen Markt teilen. Aber bei der Wahl der richtigen Inkasso Firma kommt es genau auf diese feinen Unterscheid an, damit Gläubiger auch mit dem richtigen Dienstleister zusammenarbeiten und es keine bösen Überraschungen gibt.
Die Frage nach dem Härtegrad
Nach wie vor kämpft die Inkassobranche mit dem Negativimage, das sie einigen schwarzen Schafen zu verdanken hat. Damit entsteht in der breiten Öffentlichkeit mitunter der Eindruck, dass man als Gläubiger eine Wahl hat, wie hart oder weich das Forderungsmanagement gegen den Schuldner durchgeführt werden soll. Das ist aber genaugenommen ein Irrglaube, denn der gesetzliche Rahmen, in dem sich Inkasso bewegt, ist für alle Anbieter derselbe. Das bedeutet: Der Maßnahmenkatalog ist genau gleich und verschiedene Härtegrade bzw. Herangehensweisen ergeben sich für die einzelne Inkasso Firma aus der individuellen Auslegung des Rechtsrahmens. Das kann bedeuten, sich für oder gegen bestimmte Formulierungen in Mahnschreiben zu entscheiden, das kann bedeuten, auf mediatives Telefoninkasso zu setzen oder das kann bedeuten, das gerichtliche Mahnverfahren mitanzubieten oder eben nicht.
Muskelmänner mit Bomberjacke, die beim Schuldner vor der Haustür stehen, haben mit seriösem Forderungsmanagement aber nichts zu tun und kommen für die rechtssichere Verfolgung offener Posten auch nicht infrage!
Unterteilung nach Zielgruppe
Für Gläubiger gibt es einige Indikatoren, die anzeigen, auf welche Zielgruppe sich eine Inkasso Firma spezialisiert hat. Fallen beispielsweise hohe Einstellkosten an, sprich kostet die Realisierung eines offenen Postens schon Geld, bevor überhaupt eine Leistung erbracht wurde, kann man davon ausgehen, dass sich das Angebot eher an gewerbliche Gläubiger richtet, die solche Kosten für Inkasso in ihrem Jahresbudget einkalkulieren. Auch, wenn Inkasso Firmen eine Mindestforderungshöhe angeben und Klein- und Kleinstforderungen von vorn herein ausschließen, bedeutet das, dass sich das Angebot wohl eher an klassische Industriezweige richtet und nicht für Privatleute oder den E-Commerce gedacht ist.
Zudem lässt sich auch aus der Organisation der Arbeitsabläufe einiges über die Zielgruppe einer Inkasso Firma ableiten: Suchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Inkasso das Gespräch mit der Schuldnerseite? Wie sieht der Dienstleistungsumfang aus? Und wie ist das Rückmeldeverhalten gegenüber dem Mandanten? Werden Gläubiger in die Angelegenheit involviert? Diese Kontrollfragen helfen, den geeigneten Dienstleister für Forderungsmanagement zu finden.
Fazit
Grundsätzlich geht es allen Inkasso Firmen um dasselbe: Offene Forderungen realisieren und an Gläubiger durchleiten. Unterschiede ergeben sich aus der Art und Weise, wie dieses Ziel verfolgt wird. Welche Herangehensweise für welchen Gläubiger die Richtige ist, hängt immer vom individuellen Anspruch an professionelles Forderungsmanagement ab.