Onlinehandel 3.0
Der Onlinehandel wächst kontinuierlich und bricht regelmäßig die eigenen Umsatzrekorde – und das bereits seit Jahren. Dieses Mehr an Umsatz bedeutet aber auch ein Mehr an Zahlungsausfällen. Um dieser Flut an offenen Forderungen wirtschaftlich und angemessen zu begegnen, braucht es tragfähige Strategien im Forderungsmanagement, wenn der Onlinehandel 3.0 seine Rolle als Zugpferd im Onlinesegment verteidigen will. In diesem Blogbeitrag zeigen wir daher, wie Onlinehändler ihre Chancen im professionellen Forderungsmanagement richtig nutzen.
In den letzten fünf Jahren, sind die Umsätze im Onlinehandel um fast 20 Mrd. EUR gestiegen, von knapp 29 Mrd. auf fast 50 Mrd. Das entspricht einem Wachstum von mehr als 40%, rund 4 Mrd. EUR jährlich – dem Preis von 40.000 Oberklasselimousinen. Diese Zahlen veröffentlichte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) und sie stehen für den Zeitraum zwischen 2009 und 2013, also der Zeitspanne, in der sich der Wandel von Web 2.0 zu Web 3.0 in der Breite vollzog. Parallel fallen im Onlinehandel aber auch rund 5% aller Forderungen aus bzw. werden nur mit Verzug bezahlt. Häufigster Grund: Geplatzte Lastschriften/SEPA-Mandate. In absoluten Zahlen heißt das, dass zwischen 2009 und 2013 die Gesamtsumme der Zahlungsausfälle im Onlinehandel von knapp 1,5 Mrd. EUR um mehr als eine Milliarde EUR auf fast 2,5 Mrd. EUR gestiegen ist. Damit dieses Geld dahin kommt, wo es verdient wurde und hingehört, nämlich in den Onlinehandel, bedarf es einer effektiven Strategie für ein professionelles Forderungsmanagement. Hier lohnt die Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für Inkasso 3.0 für ein e-commerce 3.0.
Was bedeutet e-commerce 3.0 genau?
Über die genauen Grenzen zwischen 1.0, 2.0 und 3.0 streiten die Experten zwar immer wieder gern, fest stehst aber trotzdem: Die Übergänge zwischen solchen Evolutionssprüngen im Web werden immer durch neue, innovative und vor allem breitentaugliche Technologien markiert. Historisch war also der Startpunkt für das Web 1.0 Ende des letzten Jahrtausends, ca. ab 1996, als das Internet Einzug in Unternehmen aller Größen und in Privathaushalte hielt; sprich als via Modems, ISDN und später DSL Bandbreiten verfügbar wurden, die eine sinnvolle und schnelle Nutzung und Verfügbarmachung von Informationen im Web ermöglichten. Der Übergang zum Web 2.0 erfolgte dann ab ca. 2002, als erste Plattformen für Social Media und Bewegtbild geschaffen wurden, beispielsweise myspace oder StudiVZ und natürlich YouTube. Ein wichtiges Stichwort ist hier embedded content, also die Möglichkeit, originäre Inhalte vergleichsweise einfach weiterzuverbreiten. Diese und vergleichbare Webseiten bereiteten den Weg für Facebook, Twitter und Co. und fügten dem informationszentrierten Web eine Entertainment- und vor allem eine Interaktionskomponente hinzu. Der Beginn des Web 3.0 lässt sich sehr präzise auf den 09. Januar 2007 festlegen. An diesem Tag nämlich stellte der inzwischen verstorbene Apple-Chef Steve Jobs das iPhone und damit das erste echte Smartphone vor. Ab diesem Tag war das Internet mobil und ist seither immer und überall dabei: Das Web 3.0 ist also ein Mobiles.
Zahlungsausfälle im Onlinehandel 3.0
Auf der Angebots- und Vertriebsseite haben Webshops in aller Welt mit dieser informationstechnologischen Mobilmachung Schritt gehalten und bieten verschiedene Apps und WebServices an oder stellen ihre Homepages auf ein responsive design um. Wenn es um den Umgang mit Zahlungsausfällen geht, muss es entsprechend genauso um eine effektive Nutzung vorhandener Technologien gehen. Das reicht von der richtigen Nutzung unterschiedlicher Wege zur Übergabe von Inkassofällen bis zum Anspruch, zahlungsunfähigen oder -unwilligen Kunden einen Schritt voraus zu sein. Hier geht es darum, die Möglichkeiten, die beispielweise Auskunfteien und Inkassodienstleister bieten, konsequent zu nutzen und so Zahlungsausfällen von Vornherein vorzubeugen.
Für die Realisierung offener Forderungen gibt das Web 3.0 gleichermaßen wertvolle Möglichkeiten wie auch Richtlinien vor. Dazu gehört die mobile Erreichbarkeit, beispielsweise über eine Inkasso App, und zwar für iOS und Android-Systeme. Dazu gehören aber auch die kontinuierliche Interaktion mit Schuldnern und Gläubigern und ein Inkassoangebot, das dem veränderten Wertsystem Rechnung trägt. Das bedeutet vor allem, transparent und mediativ mit Zahlungsausfällen umzugehen und im Rahmen von Zahlungsausfällen eher als Moderator und weniger als Vollstrecker aufzutreten. Dieser Anspruch manifestiert sich in ambitionierten Projekten im Umgang mit Zahlungsausfällen, wie bspw. dem Mediativinkasso.
Was bringt das Web 4.0?
Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist big data. Wenn nämlich erschwingliche Technologien zur Verarbeitung enormer Datenmengen in Echtzeit in der Breite verfügbar sind, ergibt sich daraus eine ganz neue Dimension für alle Lebensbereiche und auch den Onlinehandel sowie den Umgang mit Zahlungsausfällen. Dann wird es womöglich nicht mehr nur darum gehen, ausgefallene Forderungen im Nachgang zu realisieren, sondern um einen progressiven Umgang mit Zahlungen. Also darum, Zahlungsausfälle zu verhindern, bevor sie passieren. Big data wird also einen immensen Einfluss auf den Handel und die finanzwirtschaftlichen Zweige haben, weil es ein völlig neues Verständnis von Transaktionsverhalten nach sich ziehen wird
Fazit
Die Herausforderungen für alle, die mit neuen Technologien arbeiten, wachsen genauso schnell wie die Chancen, die sich aus dem Fortschritt ergeben. Wer seine Chancen im e-commerce 3.0 nutzen und den Sprung zum Web 4.0 schaffen will, ist gut beraten, sich frühzeitig mit den Zeichen der Zeit zu arrangieren und entsprechend vorzubereiten, besonders wenn es darum geht, zu bekommen, was man verdient hat: den eigenen Gewinn!